Wirtschaft

Kakaopreise klettern auf Rekordhoch

Schlechte Wetterbedingungen beeinträchtigen derzeit die Kakaoernte in Westafrika. Da das Angebot knapper wird, schnellen die Preise für Kakaobohnen in die Höhe. Hersteller fürchten um ihre Gewinne, zumal die allgemeine Inflation die Nachfrage nach Süßigkeiten senkt.
Kakaopreise klettern auf RekordhochQuelle: AFP © SIA KAMBOU

In dieser Woche haben die Kakaopreise einen historischen Rekord geschlagen. Der Wert der Kakaobohnen schnellte wegen der schlecht ausgefallenen Ernte in Westafrika in die Höhe. Ungünstige Wetterbedingungen setzten zuletzt den wichtigsten Herstellerländern Ghana und Côte d'Ivoire stark zu.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wurde Kakao am Donnerstag in New York zu 5.874 US-Dollar pro Tonne gehandelt. Die Teuerung erreichte somit 40 Prozent seit dem Jahresbeginn. Dem Medienunternehmen Bloomberg zufolge wurde somit der bisherige historische Höchststand aus dem Jahr 1977 überboten, als die Kakaobohnen 5.379 US-Dollar pro Tonne gekostet hatten. Am selben Tag wurde Kakao in London für 4.600 US-Dollar pro Tonne verkauft. Dies war doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Auch in diesem Jahr wird wohl die Ernte in Ghana und Côte d'Ivoire zurückgehen. Diese beiden Länder gewährleisten aktuell ungefähr 70 Prozent der weltweiten Kakaoproduktion. In der Elfenbeinküste wird die Produktion in der laufenden Saison 2023–2024 auf lediglich 1,75 Millionen Tonnen gegenüber 2,3 Millionen Tonnen in der vorigen Saison prognostiziert, während Ghana diesmal geschätzt 500.000 Tonnen gegenüber 655.000 Tonnen in der Saison 2022–2023 auf den Markt liefern wird.

Experten sehen hinter dieser Entwicklung das Wetterphänomen El Niño, das mehrere Länder in West- und Zentralafrika getroffen hat. Nach Bloomberg-Angaben kam es in der Region zunächst zu starken Regenfällen. In den Kakaoplantagen breiteten sich dadurch verschiedene Plagen aus, die die Ernte beeinträchtigten. Darauf folgte eine starke Dürre, die nun die Ernte weiter reduziert haben soll.

Auch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die Sicherheitskrise in Ecuador dürften zur Preissteigerung beigetragen haben. Im ersten Fall geht es um die gestiegenen Transportkosten infolge der Attacken von Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Im zweiten Fall ist es die von kriminellen Banden entfesselte Gewalt, die die Exporte aus dem südamerikanischen Land zuletzt erheblich gestört hatte.

Hersteller und Verbraucher von Schokolade spüren schon jetzt die Folgen. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums steigen die Preise für Süßwaren fast dreimal so schnell wie die Inflationsrate im Allgemeinen. Die geschäftsführende Direktorin des US-Schokoladenherstellers Hershey, Michele Buck, erwartet, dass die Rekordpreise für Kakao in diesem Jahr die Gewinne des Unternehmens reduzieren werden. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres hat einer der weltgrößten Schokoladenhersteller einen Verkaufsrückgang in Höhe von 6,6 Prozent gemeldet, der unter anderem dadurch bedingt war, dass Verbraucher infolge der ohnehin starken Inflation die Gürtel enger geschnallt haben.

Mehr zum ThemaSchweiz: Höchster Preisanstieg in zehn Jahren – Café crème erreicht mit 4,80 Euro Rekordhoch

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.