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Diamanten und ein Hahn: Eremitage restauriert einmaliges "Rothschild-Ei" der Fabergé-Sammlung

Zum ersten Mal wird eine Ei-Uhr, eines der komplexesten und teuersten Schmuckstücke der Firma Fabergé, von Fachleuten der Eremitage restauriert. Dabei wollen die Experten das rare Uhrwerk retten, das bereits als verloren galt.
Diamanten und ein Hahn: Eremitage restauriert einmaliges "Rothschild-Ei" der Fabergé-SammlungQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Perlen, feine Diamanten, Silber, Gold und ein einzigartiger Uhrenmechanismus: Ein Team erfahrener Restauratoren hat sich eines einzigartigen Objekts in der Petersburger Eremitage angenommen. Ein Ei aus der Fabergé-Sammlung, das einst für die Bankiersfamilie Rothschild angefertigt wurde, wird nun bis ins kleinste Detail restauriert: Einst zeigte die im Ei versteckte Uhr nicht nur die Zeit an, sondern ein kleiner mechanischer Hahn kam heraus und sang sein Lied.

Die Fachzeitung The Art Newspaper erzählt über das einmalige Museumsobjekt:

"Das Rothschild-Uhr-Ei ist das einzige seiner Art in der gesamten Sammlung der Eremitage, die fast 70 Schmuckeier umfasst, die von Meistern der Firma Fabergé hergestellt wurden. Es ist weder ein Osterei noch ein kaiserliches Ei. Im Jahr 1902 wurde es von Beatrice Ephrussi, geborene Rothschild, als Verlobungsgeschenk für ihren jüngeren Bruder Édouard Rothschild in Auftrag gegeben. Mehr als ein Jahrhundert lang blieb es im Besitz der Familie. Im Jahr 2007 wurde das Ei bei Christie's in London von dem Geschäftsmann und Sammler Alexander Iwanow für 18,5 Millionen US-Dollar ersteigert. Mehrere Jahre wurde es in dem von Iwanow eröffneten Fabergé-Museum in Baden-Baden aufbewahrt, dann wurde es Russland geschenkt, und im Jahr 2014 wurde es der Eremitage als Geschenk des russischen Präsidenten Wladimir Putin zum 250-jährigen Bestehen des Museums übergeben."

Der einzigartige Uhrwerkmechanismus für das Ei wurde einst von Nikolai Rohde, einem Uhrmacher der Firma Fabergé, hergestellt. Und dieses Uhrwerk funktioniert immer noch – wenn man es antreibt, bewegen sich die Zeiger. Aber der Mechanismus, der den winzigen Hahn aus dem Ei bewegte, funktioniert nicht mehr. "Experten zufolge hat sich jemand an dem Mechanismus zu schaffen gemacht, noch bevor das Ei versteigert wurde (wahrscheinlich haben die Besitzer versucht, es in Gang zu setzen)", schreibt The Art Newspaper.

Miсhail Gurjew, der Leiter des Labors für die wissenschaftliche Restaurierung von Uhren und Musikmechanismen in der Eremitage, sagte den Journalisten der Zeitung:

"Dieser Mechanismus ist ein einzigartiges, völlig neues Konstrukt für mich. Die Bewegungen des Hahns sind ungewöhnlich: Sie ähneln weder den traditionellen mechanischen Kästen mit beweglichen Vögeln noch der englischen oder der schweizerischen Version solcher Spielzeuge. Der Algorithmus, nach dem das Rothschild-Ei funktioniert, ist klar, aber wie man es zum Laufen bringt, ist noch offen."

Bislang haben die Restauratoren lediglich das Uhrwerk bis auf die letzte Schraube zerlegt, um es gründlich zu analysieren. Nun ist ein großes Team an der Restaurierung der einzigartigen Uhr beteiligt. Wie Michail Gurjew erklärt, wurde die Uhr von einem großen Team geschaffen - und so soll sie auch restauriert werden. "Sie wurde von einem Team verschiedener Fachleute geschaffen, und genauso muss sie auch restauriert werden", erklärt er und erzählt: "Ein Orgelrestaurator berät uns beispielsweise bei der Klangrestaurierung, während sich ein Juwelier um die Gold- und Silberdetails kümmert."

Die Experten der Eremitage schätzen, dass die Restaurierung des Rothschild-Eis nun etwa zwei Monate dauern wird.

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