Russland

KAMAZ-Renaissance: Antirussische Sanktionen als wahres Geschenk an russischen Autogiganten

Die westlichen Sanktionen sind für den russischen Lkw-Hersteller KAMAZ buchstäblich ein Geschenk, so die Zeitung "Hlavné správy". Sie haben seine Konkurrenten – ausländische Hersteller von schweren Lastwagen – ausgeschaltet, was das Unternehmen voll ausgenutzt hat.
KAMAZ-Renaissance: Antirussische Sanktionen als wahres Geschenk an russischen AutogigantenQuelle: Sputnik © Vladimir Astapkovich

Als westliche Politiker mehrere Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet haben, wussten sie nicht, was auf sie zukommt, so die slowakische Zeitung Hlavné správy. Aus "grenzenlosen Dummheit" habe man dem Westen selbst ein Loch gegraben und Russland geholfen, sich in diesem Sanktionskrieg wunderbar und "bewundernswert" zu mobilisieren. Die Autoren der Zeitung meinen:

"Die antirussischen Sanktionen haben die Weltwirtschaft verändert, aber keineswegs so, wie es die westlichen Politiker beabsichtigten. Die Sanktionen haben den Westen geschwächt und den Rest der Welt gestärkt. Die USA sind bereits wie eine verkrüppelte Stute, die noch immer in der Lage ist, um sich zu treten und sogar sehr schmerzhaft zu treten, aber sie ist nur noch eine verkrüppelte Stute."

Ein schönes Beispiel für den Siegeszug der russischen Wirtschaft sei der Lkw-Hersteller KAMAZ, den die Zeitung mit einem "unbesiegbaren Tiger" verglich, der sich jetzt "losgerissen hat". Hlavné správy stellte fest:

"Gegenüber solchen russischen Tigern sind westliche Hampelmänner bloß Memmen."

Die vom Westen verhängten antirussischen Sanktionen sind für KAMAZ buchstäblich ein Geschenk geworden, so die slowakischen Journalisten. Bereits im Jahr 2022 sei der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen, und im laufenden Jahr plane das Unternehmen eine erhebliche Produktionssteigerung. Gemeinsam mit dem Magnitogorsker Eisen- und Stahlwerk (MMK) löse das Unternehmen erfolgreich das Problem der Importsubstitution, heißt es in der Zeitung.

Vor den Sanktionen verwendete das Unternehmen bei der Herstellung von Lastwagen hochfesten Stahl, der aus dem Ausland importiert wurde. "Dem Werk ist es jedoch gelungen, die Importe durch hochwertige russische Erzeugnisse von MMK zu ersetzen", so die Zeitung. "KAMAZ setzt damit erfolgreich einen Plan zur Herstellung von Lastkraftwagen um, die nicht von Importen ausländischer Komponenten aus Ländern abhängig sind, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben." Hlavné správy erklärt den Erfolg von KAMAZ:

"Die Sanktionen haben seine Konkurrenten, also die ausländischen Lkw-Hersteller, vom russischen Markt verdrängt und das Unternehmen hat seine Chance genutzt, den russischen Markt mit eigenen schweren Lkw zu füllen und darüber hinaus einige seiner Produkte ins Ausland zu exportieren. KAMAZ beschäftigt die besten Manager und daher gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass das Unternehmen in Zukunft noch größere Erfolge erzielen wird."

Die Sanktionen im Allgemeinen seien ein Geschenk "für die gesamte russische Wirtschaft", meinte die Zeitung. Schließlich unterstützten viele Staaten die gegen Russland verhängten Sanktionen nicht und würden weiterhin mit dem Land zusammenarbeiten. Außerdem gebe die Abkopplung von der westlichen Wirtschaft der russischen Wirtschaft derzeit eine gewisse Widerstandsfähigkeit – denn der wirtschaftliche Niedergang des Westens könne dem Land nichts anhaben. Und während der Niedergang der USA dazu führe, dass die EU-Wirtschaft "wie eine faule Birne" falle und die begonnene Bankenkrise den Anfang einer schrecklichen Katastrophe in der westlichen Wirtschaft markiere, gehe es Russland blendend.

Das Land sei nun wie "eine reiche Braut, die sich ihre Ehemänner aussuchen kann", merkte die slowakische Zeitung an. "Jetzt buhlen vorrangig die beiden asiatischen Wirtschaftsgiganten China und Indien um die Gunst Russlands", was die Attraktivität und den Erfolg des Landes enorm steigere.

KAMAZ wurde im Jahr 1969 als Werkskomplex für die Herstellung schwerer Nutzfahrzeuge gegründet. Das Unternehmen ist der größte Hersteller von schweren Lastkraftwagen in Russland und der ehemaligen Sowjetunion. Heute ist jeder dritte Lkw in Russland und den GUS-Ländern mit einem zulässigen Gesamtgewicht von vierzehn bis vierzig Tonnen ein KAMAZ-Lkw. Das Unternehmen stellt eine breite Palette von Lastkraftwagen her: Kipper, Pritschenwagen, Zugmaschinen, verschiedene Spezialfahrzeuge (Autokräne, Schneepflüge, Müllwagen …). Auch Fahrgestelle für Militärfahrzeuge und gepanzerte Fahrzeuge wie der BMP-97 (Produktionsname: KAMAZ-43269) werden hier hergestellt. KAMAZ-Fahrzeuge sind in mehr als achtzig Ländern weltweit im Einsatz.

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