Schütze von US-Unabhängigkeitstag plante weiteren Anschlag
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, soll der Amokläufer vom US-Unabhängigkeitstag, Robert Crimo, einen weiteren Anschlag "ernsthaft in Erwägung gezogen" haben. Letztendlich sei der Schütze jedoch zu der Auffassung gekommen, "nicht genug darüber nachgedacht" zu haben.
Crimo wurde am Dienstag wegen siebenfachen Mordes angeklagt. Zwei Tage zuvor war er nach einer stundenlangen Fahndung verhaftet worden. Diese begann, nachdem er angeblich von einem Dach aus das Feuer auf eine vollbesetzte Parade zum 4. Juli in Highland Park, Illinois, eröffnet hatte. Die Schießerei versetzte Hunderte von Menschen in Angst und löste eine stundenlange Fahndung aus. Das Motiv des Täters konnten die Behörden noch nicht ermitteln.
Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte der Sprecher der Lake County Major Crimes Taskforce, Chris Covelli, dass Crimo während der Fahndung in die nahegelegene Stadt Madison, Wisconsin, gefahren sei, wo er "ernsthaft in Erwägung gezogen" habe, eine weitere Feier zum Unabhängigkeitstag anzugreifen.
Crimo, der laut Covelli eine Schusswaffe und etwa 60 Schuss Munition im Auto hatte, entschied sich nach eigenen Angaben jedoch dagegen, da er "nicht genug darüber nachgedacht oder nachgeforscht hatte". Der Angreifer hatte das Gewehr, das er in Illinois benutzt hatte, weggeworfen, verfügte aber noch über ein anderes Gewehr und etwa 60 Patronen, so Covelli.
Angenommen wird, dass der Schütze, der bei dem Anschlag zur Tarnung in Frauenkleidung und patriotische Accessoires gekleidet war, sein Vorgehen in Highland Park mehrere Wochen im Voraus geplant hat. Nachdem er bei der Parade 70 Schüsse abgegeben und seine Waffe anschließend weggeworfen hatte, floh er nach Angaben der Polizei vom Tatort zum Haus seiner Mutter, wo er deren Auto nahm und sich so dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzog. Fünf Meilen vom Tatort entfernt wurde er schließlich gestoppt und festgenommen.
Vor seiner Verhaftung warnte die Polizei, dass der Schütze immer noch auf freiem Fuß sei und als bewaffnet und gefährlich betrachtet werden müsse. Er habe sich anfänglich der Gefangennahme entziehen können, indem er als Frau verkleidet in der panischen Menschenmenge untergetaucht sei. Mehrere Städte in der Umgebung sagten Veranstaltungen wie Paraden und Feuerwerke ab.
Der Attentäter war der Polizei bekannt, seit sie im Jahr 2019 den Anruf eines Familienmitglieds erhalten hatte, das der Polizei anzeigte, dass der damalige Teenager eine Messersammlung habe und "alle umbringen würde". Keines seiner Familienmitglieder reichte jedoch eine formelle Beschwerde ein, und Covelli erläuterte am Dienstag, dass die Beamten "keinen hinreichenden Grund" hatten, den jungen Mann zu verhaften.
Crimo, der auf seiner IMDB-Seite als "Rapper, Sänger, Songwriter, Schauspieler und Regisseur" beschrieben wird, trat unter dem Namen Awake the Rapper auf. Viele seiner Videos, die inzwischen von Youtube entfernt wurden, enthielten Berichten zufolge gewalttätige Bilder und Anspielungen auf Schießereien in Schulen. Verwandte sollen behauptet haben, er habe keine Anzeichen von Gewalttätigkeit gezeigt.
Steve Greenberg, der Anwalt von Crimos Eltern, sagte gegenüber The Associated Press, dass die Eltern nicht befürchten, im Zusammenhang mit dem Fall ihres Sohnes angeklagt zu werden.
Aufgeworfen wurde allerdings die Frage, wie der Verdächtige die relativ strengen Waffengesetze von Illinois umgehen konnte, um legal fünf Waffen zu erwerben, darunter das Hochleistungsgewehr, das bei der Schießerei verwendet wurde, obwohl die Behörden im Jahr 2019 zweimal zu seinem Wohnhaus gerufen wurden, nachdem er mit Gewalt und Selbstmord gedroht hatte.
Einmal habe Crimo damit gedroht, "jeden dort zu töten". Laut Covelli konnte die Polizei 16 Messer, einen Dolch und ein Schwert beschlagnahmen. Im September 2019 habe es keine Anzeichen dafür gegeben, dass er zu diesem Zeitpunkt im Besitz von Waffen gewesen sei.
Crimo habe das bei dem Angriff verwendete Gewehr innerhalb des vergangenen Jahres legal in Illinois erworben, sagte Covelli. Insgesamt, so die Polizei, habe er fünf Schusswaffen gekauft, die von Beamten im Haus seines Vaters sichergestellt wurden.
Die Enthüllung über seine Waffenkäufe ist nur das jüngste Beispiel junger Männer, die in den letzten Monaten trotz eindeutiger Warnzeichen hinsichtlich ihrer geistigen Gesundheit und ihrer Gewaltbereitschaft in der Lage waren, Waffen zu erwerben und Massaker zu verüben.
Die Polizei des Bundesstaates Illinois, die die Waffenscheine ausstellt, sagte, Crimo habe im Dezember 2019, als er 19 Jahre alt war, einen Waffenschein beantragt, was sein Vater unterstützte. Die Behörde verteidigte die Bearbeitung des Antrags und erklärte, dass es zu diesem Zeitpunkt "keine ausreichende Grundlage gab, eine klare und gegenwärtige Gefahr festzustellen" und den Antrag abzulehnen.
Eric Rinehart, der Staatsanwalt von Lake County, plant, Anklage wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung mit einer Schusswaffe für jeden einzelnen Verletzten zu erheben.
"Es wird noch viele, viele weitere Anklagen geben", sagte er auf einer Pressekonferenz und schätzte, dass die Anklagen noch in diesem Monat bekannt gegeben werden.
In Richmond, Virginia, teilte die Polizei am Mittwoch indes mit, dass sie eine geplante Massenschießerei am 4. Juli vereitelt hat, nachdem sie einen Hinweis erhalten hatte, der zu Verhaftungen und der Beschlagnahmung mehrerer Waffen führte.
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