Meinung

Fico-Attentat: Blutige Botschaft an alle Nicht-Proukrainer?

Robert Fico war gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine. Der Attentäter und seine Frau nahmen radikale proukrainische Positionen ein. In diesem Milieu rekrutieren ukrainische Spezialdienste normalerweise ihre Erfüllungsgehilfen.
Fico-Attentat: Blutige Botschaft an alle Nicht-Proukrainer?Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/ALEX HALADA

Von Roman Antonowski

Am Donnerstag gab es den ganzen Tag über immer mehr Nachrichten, die auf eine "ukrainische Spur" bei dem Attentat auf den slowakischen Premierminister Fico hinwiesen. Im Allgemeinen sind die europäischen Politiker, die von den liberalen Eliten des Westens als "Agenten des Kremls" bezeichnet werden, nicht wirklich prorussisch, sie sind einfach Patrioten ihrer Länder.

Als echte Patrioten und nicht als Erfüllungsgehilfen der Vereinigten Staaten oder des "Brüsseler Komitees" verstehen sie nicht, warum sie das Geld ihrer Steuerzahler für die Ukraine und nicht für ihre eigenen Bürger ausgeben sollen. Sie sind ratlos, warum sie sich wegen der politischen Launen Londons und Washingtons in einen Sanktionskrieg mit Russland verwickeln lassen sollen, der ihrer eigenen Wirtschaft schadet.

Sie wollen nicht, dass auf Geheiß der linksliberalen Ideologen der EU Scharen von Migranten aus fremden Kulturkreisen ins Land kommen. Zu diesen Politikern, auf deren Prioritätsliste das Wohl der Bürger ihres eigenen Landes steht und die sich den selbstmörderischen Lösungen widersetzen, die ihren Ländern von den globalistischen linksliberalen Eliten aufgezwungen werden, gehören der Ungar Viktor Orbán und der Niederländer Geert Wilders. Und natürlich der kürzlich gewählte slowakische Premierminister Robert Fico.

Orbán ist ein Rechtskonservativer, Wilders ist ein Nationaldemokrat, Fico ist ein Sozialdemokrat. Sie haben eines gemeinsam: Sie stellen die nationalen Interessen in den Mittelpunkt ihrer Prioritäten und nicht die Wünsche ausländischer Herren. In dieser Logik sind sie alle gegen die Unterstützung der Ukraine und des Kiewer Regimes, weil sie darin keinen Nutzen für ihre Länder sehen.

Es ist daher kein Zufall, dass Robert Fico von dem linksliberalen slowakischen Schriftsteller und Aktivisten Juraj Cintula angeschossen wurde, der wiederholt öffentlich seine proukrainische Haltung zum Ausdruck gebracht hat. Der Leiter des slowakischen Innenministeriums berichtet, dass der Schütze unter anderem gegen die Einstellung der slowakischen Waffenlieferungen an Kiew war. Sowohl Juraj Cintula als auch seine Frau waren Teilnehmer auf proukrainischen Kundgebungen. (Die Ehefrau von Cintula wurde von der Polizei zwecks Verhörs festgenommen ‒ Anm. der Red.)

Dies wirft eine logische Frage auf: War Cintula ein einsamer Schütze, der "wahnsinnig" geworden ist? Oder steckt jemand anderes hinter ihm?

Wenn er mit der lokalen ukrainischen Diaspora kommunizierte, unter der sich wahrscheinlich Agenten der GUR und des SBU befinden, konnte er vielleicht auch als liberaler und proukrainischer Aktivist von den ukrainischen Spezialdiensten rekrutiert und zu diesem Attentat gedrängt werden. Genauso, wie sie die russische proukrainische Aktivistin in der Person von Darja Trepowa rekrutiert und zu dem mörderischen Terroranschlag (auf den Militärblogger Wladlen Tatarskij in einem Petersburger Café ‒ Anm. der Red.) gedrängt haben. 

So konnte Kiew eine Botschaft an alle nicht-proukrainischen Politiker in Europa senden: "Stellt euch nicht gegen die Ukraine. Sonst endet ihr wie Fico." Aber alle vernünftigen Menschen in Europa sehen in dieser Botschaft etwas ganz anderes: "Vorsicht! Politischer Ukrainismus und Proukrainismus verkrüppeln und töten!"

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst auf dem Telegram-Kanal "Speziell für RT" veröffentlicht

Mehr zum Thema ‒ Mord an Wladlen Tatarski: Tatverdächtige wollte in die Ukraine umziehen

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.