Sanktionskampagne gegen Russland offenbart wachsende Spaltung innerhalb der G-20-Gruppe
Bezüglich der Sanktionskampagne gegen Russland sieht sich US-Finanzministerin Janet Yellen zunehmender Skepsis seitens einiger führender Mitgliedsstaaten der G-20 gegenüber. Während sich die Staats- und Regierungschefs und die Finanzminister diese Woche in Indien zum G-20-Gipfel treffen, seien die ersten Risse in der Gruppe schon offengelegt. Die Allianz unter den Ländern, die sich lange gegen die Bemühungen der USA gewehrt haben, Moskau für den Ukraine-Krieg wirtschaftlich zu bestrafen, werde immer stärker, kommentierte die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) mit Hauptsitz in New York.
Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in der Gruppe der sieben wichtigsten Industrienationen bestehen darauf, dass die Sanktionen und eine Preisobergrenze für russisches Öl die Einnahmen der russischen Wirtschaft erfolgreich eingeschränkt hätten, obwohl diese im zweiten Quartal 2023 im Jahresvergleich um 4,9 Prozent gewachsen ist.
Russland und China haben unterdessen eine eigene "grenzenlose" Partnerschaft erklärt. Und der Wirtschaftsblock aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – bekannt als BRICS – versucht verstärkt lokale Währungen anstelle des US-Dollars zu verwenden und weigert sich, Sanktionen gegen Moskau mitzutragen.
Dennoch erklärte das US-Finanzministerium, dass Yellen auf ihrer viertägigen Reise in Indien "die Bedeutung der Auferlegung schwerer Kosten für Russland", folglich den Sanktionen hervorheben werde. Der Handel zwischen China und Russland habe zugenommen, was zum großen Teil auf die Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen Russland sowie die Preisobergrenze für russisches Öl zurückzuführen sei, die es China und Indien ermögliche, Energie aus Russland zu ermäßigten Preisen zu beziehen, so das US-Finanzministerium.
Russland und China handeln zunehmend in Chinas Yuan, der Anfang 2023 den US-Dollar als Russlands meistgehandelte Währung abgelöst hat. Die BRICS-Staaten hatten vereinbart, den Handel in ihren Landeswährungen auszuweiten, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Kritiker im Globalen Süden sind zunehmend beunruhigt über die Fähigkeit der USA, den weltweiten Einfluss des Dollars zu nutzen, um Sanktionen gegen ihre Rivalen, einschließlich Russland, zu verhängen.
Im Jahr 2015 gründeten die BRICS-Länder die Neue Entwicklungsbank als Alternative zu dem von den USA und Europa dominierten Internationalen Währungsfonds und zur Weltbank. Mitglieder der G-20 sind die Europäische Union, Argentinien, Australien, Brasilien, Großbritannien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, die Türkei und die USA.
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