International

Russischer Botschafter in den USA warnt: Es gibt keinen begrenzten Nuklearkrieg

In die Debatte um einen möglichen Einsatz von Atomwaffen, schaltete sich nun auch der russische Botschafter in den USA ein. Moskau bedrohe niemanden, aber wenn Russland zum Einsatz von Atomwaffen gedrängt werde, könnten sich die USA nicht mehr hinter einem Ozean verstecken, so der Botschafter.
Russischer Botschafter in den USA warnt: Es gibt keinen begrenzten NuklearkriegQuelle: Legion-media.ru

Die USA riskieren ihre Zerstörung, indem sie sich auf eine nukleare Waghalsigkeit gegen Russland einlassen, warnte Anatoli Antonow, der russische Botschafter in Washington, und rief in Erinnerung, dass es so etwas wie einen "begrenzten nuklearen Konflikt" nicht gebe.

Der russische Botschafter äußerte zudem, dass amerikanische Militärplaner "offensichtlich die Hoffnung hegen, dass die Vereinigten Staaten in der Lage sein würden, hinter dem Ozean Deckung zu finden", sollten in Europa Atomwaffen eingesetzt werden, und warnte ausdrücklich vor einem solchen Wagnis.

"Man kann davon ausgehen, dass jeder Einsatz von Atomwaffen schnell zu einer Eskalation von einem lokalen oder regionalen Konflikt zu einem globalen Konflikt führen wird",

schrieb er in einem Meinungsartikel, der am Mittwoch im Magazin The National Interest publiziert wurde. Das Risiko einer Eskalation gehe von den USA aus und nicht von Russland, schrieb Antonow. Washington dringe seit Jahrzehnten mit der NATO-Osterweiterung an die russischen Grenzen heran und habe verschiedene strategische Verträge über Rüstungskontrollen mit Russland aufgelöst.

Moskaus Einwände darüber, dass dadurch die russische nationale Sicherheit kompromittiert werde, seien einfach ignoriert worden, fügte der Diplomat hinzu, was Russlands Führung zu der Annahme veranlasste, dass die USA "strategische Vorteile erlangen wollen, insbesondere bei der Konfrontation mit Russland", um eine "globale militärische Dominanz zu erreichen". Der heutige Botschafter Russlands in den USA war vor seinem Amtsantritt in Washington im russischen Außenministerium mit Fragen der nuklearen Abrüstung, der militärischen Transparenz und der Reduzierung strategischer Risiken befasst.

Laut Antonow sei die anhaltende Krise in der Ukraine durch die Fortsetzung einer Politik verursacht worden, auf die Moskau militärisch reagieren musste. Wenn Russland glaubt, dass seine Existenz durch die USA und ihre Verbündeten bedroht ist, wird es seine Atomwaffen einsetzen, so wie es in seiner Militärdoktrin steht.

Offizielle Regierungskreise der USA würden dabei die Äußerungen der russischen Führung zu dieser Doktrin verdrehen, um die Spannungen weiter eskalieren zu lassen, schrieb der Diplomat weiter. Washington versuche dabei auch, das eigene Volk sowie andere Nationen mit "vorgetäuschten russischen nuklearen Drohungen" in Angst zu versetzen. Er forderte die USA auf, ihre feindselige Rhetorik und Politik zu mäßigen, die nationalen Sicherheitsinteressen Russlands zu respektieren, und sich allen nuklear bewaffneten Nationen anzuschließen und ihr Versprechen zu erneuern, darauf hinzuarbeiten, jeglichen Einsatz von Atomwaffen zu vermeiden.

Spekulationen, dass Russland sein Nukleararsenal einsetzen könnte, um ein Scheitern in einem konventionellen Krieg zu kompensieren, sind in den westlichen Medien mittlerweile weit verbreitet, seit Moskau Ende Februar Truppen in die Ukraine entsandte. Die jüngste Runde von Spekulationen und Warnungen hochrangiger Offizieller im Westen erfolgte als Reaktion auf eine Ansprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der vergangenen Woche. Darin sagte er, die USA wollten Russland auf die gleiche Weise aufspalten, wie die Sowjetunion nach ihrem Zusammenbruch aufgespalten wurde, und warnte, dass Moskau alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werde, um die territoriale Integrität Russlands zu schützen.

Der Botschafter gab auch zu bedenken, dass Washingtons Entscheidung, noch mehr Militärhilfe für die Ukraine zu leisten, eine Bedrohung für die Interessen Moskaus darstellt und das Risiko eines militärischen Zusammenstoßes zwischen Russland und dem Westen erhöht.

"Wir nehmen dies als unmittelbare Bedrohung der strategischen Interessen unseres Landes wahr", schrieb Antonow auf seinem Telegram-Kanal.

"Die Lieferung von militärischer Ausrüstung durch die USA und ihre Verbündeten zieht nicht nur langwieriges Blutvergießen und neue Opfer nach sich, sondern erhöht auch die Gefahr eines direkten militärischen Zusammenstoßes zwischen Russland und westlichen Ländern."

Mehr zum Thema - Warum die USA Falschmeldungen über angebliche russische "nukleare Bedrohung" der Ukraine verbreiten

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.