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Syrien war eine Generalprobe für den Kampf zwischen Russland und dem Westen in der Ukraine

Der erste große Feldzug des modernen Russland im Ausland begann vor sieben Jahren. Dies war eine ganz andere Herausforderung als beim aktuellen Feldzug in der Ukraine. Unser Autor erklärt, warum beide Konflikte sehr unterschiedlich sind.
Syrien war eine Generalprobe für den Kampf zwischen Russland und dem Westen in der Ukraine© Bekir Kasim / Agentur Anadolu über Getty Images

Eine Analyse von Maxim Hwatkow

Vor sieben Jahren beschloss der russische Präsident Wladimir Putin, der syrischen Regierung bei ihrem Kampf gegen die Terroristen des Islamischen Staates (IS) und von den USA unterstützte Al-Qaida-Aufständische beizustehen. Russlands militärisches Eingreifen stützte Präsident Baschar al-Assad, der an einem seidenen Faden zu hängen schien, nachdem der größte Teil des Territoriums des Landes wieder unter die Kontrolle der Regierung gebracht und der IS in die Flucht geschlagen werden konnte.

Unser Autor erzählt die Geschichte von Russlands erstem großen Militärfeldzug außerhalb seiner Grenzen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und untersucht die Folgen.

Syrien ist nicht Libyen

Der September 2015 war eine gefährliche Zeit für den syrischen Staat, der bereits von einem vier Jahre andauernden Bürgerkrieg verwüstet wurde, in dem sich Kämpfer des IS ungehindert in über 70 Prozent seines Territoriums bewegen konnten und Al-Qaida und die al-Nusra-Front immer noch sehr präsent waren. Die syrischen Regierungstruppen kontrollierten nur acht Prozent des Territoriums der Arabischen Republik Syrien. Im Mai 2015 nahmen die Terroristen Palmyra ein, einen Ort von einzigartigem historischem Wert, der einst ein wichtiges Handelszentrum der antiken Welt an der Kreuzung östlicher und westlicher Zivilisationen war.

Die USA und ihre Verbündeten lancierten im September 2014 eine Intervention in Syrien mit dem erklärten Ziel, den Islamischen Staat und die Al-Qaida-nahe al-Nusra-Front zu bekämpfen. Gleichzeitig nahm der Westen eine kompromisslose Haltung gegenüber Präsident al-Assad ein und forderte den Rücktritt des syrischen Präsidenten, nachdem der Vorwurf laut wurde, er habe chemische Waffen gegen seine Gegner eingesetzt.

Die Situation weckte damals noch frische Erinnerungen an die brutale Ermordung des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi durch Kämpfer des Nationalen Übergangsrats – eine Situation, die durch eine vom UN-Sicherheitsrat autorisierte Intervention der NATO zum Schutz von Zivilisten ermöglicht wurde. In Wirklichkeit geschah genau das Gegenteil. Die libysche Staatlichkeit ging mit Gaddafi unter, und ein Bürgerkrieg brach aus, der bis heute andauert. Es schien, als hätte die Regierung von al-Assad – und vielleicht sogar der syrische Staat selbst – keine Chance zu überleben.

Russland hat dieses Szenario umgedreht, indem es am 30. September 2015 intervenierte. Sieben Jahre später bezeichnen Experten die Operation einhellig als Erfolg für Moskau. Obwohl noch keine Partei die volle Kontrolle über das Land beanspruchen kann, hat sich das Kräfteverhältnis dramatisch verändert, nachdem die Zentralregierung Syriens ihre Autorität über 70 Prozent ihres Territoriums wiedererlangen konnte.

Im Gespräch mit RT wies Andrei Tschuprigin, Assistenzprofessor am Institut für asiatische Studien der Hochschule für Wirtschaft in Moskau, auf drei Hauptergebnisse des russischen Feldzugs hin.

"Der erste und wichtigste Aspekt ist natürlich die Vernichtung des IS. Zweitens verhinderte dies, dass islamistische Gruppierungen als Teil einer Koalitionsregierung an die Macht kommen konnten. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschehen könnte, war hoch. Ergebnis Nummer drei ist, dass die russische Operation in Syrien den Dialog zwischen Russland und Syriens Nachbarn, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, unerwartet neu belebte, indem man eine Plattform für die Zusammenarbeit anbot. Alle anderen Ergebnisse sind umstritten, und es bleibt abzuwarten, wozu sie letztendlich führen werden", sagte er.

Wie sich die Dinge abspielten

Präsident Putin hat wiederholt betont, dass Russlands Präsenz in Syrien völkerrechtlich legitim sei, weil Präsident al-Assad selbst den Kreml um militärische Unterstützung gebeten habe.

Die Schlagkraft der russischen Luftwaffe war der Schlüssel in der russischen Operation, wobei die Kampfflugzeuge ihre Einsätze rund um die Uhr flogen. Die Syrisch-Arabische Armee brauchte nur zwei Wochen, um eine Offensive gegen Aleppo zu starten, damals eine strategische Hochburg der Rebellen. Die russische Luftwaffe in Syrien stellte schließlich im November 2015 einen Rekord auf, bei dem innerhalb von 24 Stunden 134 Einsätze geflogen wurden, wobei sich auch Schwergewichte wie die strategischen Bomber Tu-160 und Tu-95 sowie Langstreckenbomber vom Typ Tu-22M3s dem Kampf anschlossen. Ihre Ziele waren die Kommandoposten und die Trainingslager der Aufständischen in Aleppo und Idlib.

Auch die russische Marine nahm an den Kämpfen teil, wobei der Flugzeugträger Admiral Kusnezow zum ersten Mal in seiner Dienstzeit bei einem realen Kampf zum Einsatz kam, während kleinere Raketenschiffe vom Kaspischen Meer aus Marschflugkörper vom Typ Kalibr abfeuerten.

Anfang 2016 begann die syrische Armee mit einer Offensive gegen die Aufständischen in den Provinzen Hama, Idlib und Aleppo. Etwa zur gleichen Zeit richtete Moskau auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim das "Zentrum für die Versöhnung der gegnerischen Seiten in Syrien" ein. In einer gemeinsamen Operation mit russischen Spezialeinheiten vertrieben syrische Truppen den Islamischen Staat im März 2016 aus Palmyra. Der Terrorgruppe gelang es zwar, die antike Stadt im Dezember 2016 zurückzuerobern, aber dieser Erfolg war nur von kurzer Dauer. Von russischen Militärberatern und Kampfflugzeugen unterstützt, gelang es der syrischen Armee Palmyra Anfang März 2017 endgültig von IS-Kämpfern zu befreien.

Die Wende im Kampf gegen den IS kam mit der Befreiung von Aleppo und Deir ez-Zor. Nachdem al-Assad und die Führer der bewaffneten Opposition ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet hatten, verlagerten sich die Kämpfe in den Süden des Landes. Der Astana-Prozess der internationalen Verhandlungen für eine friedliche Lösung in Syrien wurde schließlich 2017 eingeleitet.

Am 6. Dezember 2017 verkündete Wladimir Putin, der Islamische Staat sei an beiden Ufern des Euphrat in Syrien in die Flucht geschlagen worden, und Generalstabschef Waleri Gerassimow gab bekannt, dass die Arabische Republik Syrien vollständig frei von IS-Terroristen sei. Der russische Präsident ordnete einen Teilabzug des russischen Kontingents an, während die russischen Stützpunkte in Hmeimim und Tartus bestehen blieben und Militärberater und andere Spezialisten ihre Arbeit in Syrien fortsetzten.

"Ihr kehrt siegreich in eure Heimat, zu euren Familien, Eltern, Ehefrauen, Kindern und Freunden zurück. Das Heimatland wartet auf euch, Freunde. Gott sei gedankt! Vielen Dank für euren Einsatz", sagte Putin in einer Ansprache und fügte hinzu, dass, "wenn die Terroristen wieder ihre Köpfe erheben sollten, wir beispiellose Schläge gegen sie verüben werden, solche, die sie noch nie erlebt haben".

Die syrischen Streitkräfte haben in den vergangenen Jahren Widerstandsnester des IS ausgerottet. Aber das bedeutet nicht, dass Frieden, Stabilität und Ordnung vollumfänglich ins Land zurückgekehrt sind, das immer noch vom Bürgerkrieg geprägt ist. Die syrische Operation wurde durch den Verlust von Soldaten und Piloten getrübt, was Schockwellen durch die russische Gesellschaft schickte. Terroristen zündeten zudem eine Bombe an Bord eines Zivilflugzeugs, das sich auf dem Weg vom ägyptischen Ferienort Scharm El-Scheich nach Sankt Petersburg befand, was zum tödlichsten Ereignis in der Geschichte der russischen Aviatik führte.

Das neue große Spiel

Alles, was heute die Informationssphäre aus der Ukraine speist – gegenseitige Beschuldigungen wegen Menschenrechtsverletzungen und unverhältnismäßiger Gewaltanwendung –, wurde vor einigen Jahren auch in Syrien beobachtet. Ende April 2018 trat eine Gruppe von Personen aus der Stadt Duma mit einer Erklärung vor die Mitglieder der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Sie bezeugten, dass ein Video der Aktivistengruppe Weiße Helme über den Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Armee, der den westlichen Ländern als Vorwand diente, Luftangriffe gegen Syrien durchzuführen, inszeniert worden war.

Die Tatsache, dass Russland, westliche Länder und die Türkei unterschiedliche Ansichten darüber hatten, welche Gruppen als militante Islamisten und welche als "gemäßigte Opposition" gelten sollten, war ein separates Problem. Die Position des Westens war, dass "gemäßigt" zu sein nicht bedeutet, dass man nicht zu den Waffen greifen und gegen die Regierung kämpfen kann.

"Der Westen hat oft behauptet, dass die progressive Opposition gegen al-Assad protestiert, während er die Augen vor der Tatsache verschloss, dass der größte Teil dieser Opposition aus Islamisten und bewaffneten Gruppierungen hervorgegangen ist", sagte Tschuprigin gegenüber RT.

Im Nordosten des Landes wurde den kurdischen Formationen seit jeher ein Sonderstatus im Syrienkonflikt zuerkannt, unter denen die bewaffneten Formationen der YPG (Einheiten der Selbstverteidigung des Volkes) und der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) hervorstechen. Letztere wurden unter der Schirmherrschaft der Vereinigten Staaten formiert, denen sie jedoch 2019 den Schutz versagten, als die Türkei die Operation "Peace Spring" ("Friedensquelle") startete. Später besetzte die russische Militärpolizei von den Amerikanern verlassene Einrichtungen in der Nähe der Stadt Kobanê, was international zu Aufruhr führte.

Die Türkei hat traditionell schwierige Beziehungen sowohl zu den Kurden im Nordosten Syriens als auch zur Regierung al-Assad. Ankara versucht, die Kontrolle über die Grenzgebiete Syriens zu übernehmen, um die Kurden daran zu hindern, im Norden des Landes offiziell eine Autonomie zu errichten, während es gleichzeitig die protürkische Opposition gegen die Freie Syrische Armee (FSA) stärkt.

Die Türkei hat in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen mehrere Operationen in Syrien durchgeführt, zuletzt im Frühjahr 2020, als die Operation "Spring Shield" ("Frühlingsschild") nach dem Tod türkischer Soldaten in Idlib gestartet wurde. Diese endete, genau wie ein Jahr zuvor, nach Verhandlungen zwischen Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, die eine Reihe von Kompromissen im Hinblick auf die Interessen der jeweils anderen Seite erzielten. Laut Reuters hat Russland 2022 erneut Verhandlungen mit der Türkei geführt und sie aufgefordert, die Beziehungen zu Syrien zu normalisieren. Dies würde es Russland ermöglichen, den größten Teil seines verbleibenden Kontingents abzuziehen, ohne eine scharfe Eskalation befürchten zu müssen – beispielsweise eine neue türkische Operation, wie sie Ankara in der ersten Hälfte des Jahres 2022 zu starten drohte. Es wird auch behauptet, dass einige russische Einrichtungen aufgegeben und an die Iranische Revolutionsgarde und die libanesische Hisbollah übergeben werden sollen. Iran, der für die Stabilität der Regierung von al-Assad seit jeher von zentraler Bedeutung war, wäre somit noch stärker in Syrien verankert.

Nicht der Einzige mit einem Hammer

Russlands Feldzug in Syrien war nur ein weiterer Hinweis darauf, dass die Ära einer multipolaren Welt angebrochen ist und dass "Scharmützel" wie jene, die die Welt zwischen den führenden Mächten in diesem Land beobachtet hat, nur noch zunehmen werden. Die Szenen, in denen russische Militärfahrzeuge amerikanische Fahrzeuge "abdrängen" und umgekehrt, waren ein Symbol dieser sich neu bildenden Weltordnung. Es kam jedoch nie zu ernsthaften Zusammenstößen zwischen den russischen und den US-Streitkräften in Syrien, was durch einen Mechanismus der Deeskalation unterstützt wurde.

Bei den Söldnern war die Situation jedoch anders. Es war der Syrien-Konflikt, der die Aufmerksamkeit auf private russische Sicherheits- und Militärunternehmen lenkte, unter anderem auf jene namens Wagner, gegründet vom Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin. Eine tragische Episode ereignete sich 2018, als Wagner einen Angriff auf die Öl- und Gasanlage Conoco startete, die von den sogenannten Demokratischen Kräften Syriens kontrolliert wurde. Nach Angaben der USA entfesselte ein nicht identifizierter Feind ohne Provokation Panzer- und Artilleriefeuer auf das Gelände und griff dann verdeckt an. Die Amerikaner erwiderten das Feuer aus der Luft mit mehreren schwer bewaffneten AC-130-Kanonenschiffen und anderen Erdkampfflugzeugen gleichzeitig und töteten laut verschiedenen Quellen 50 bis 100 Söldner von Wagner.

Ein weiteres markantes Beispiel für den Interessenkonflikt in Syrien ist ein Vorfall im November 2015, als die Türkei ein russisches Flugzeug wegen angeblicher Grenzverletzung abschoss, was zu einer starken Abkühlung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern führte. Präsident Erdoğan drückte jedoch schließlich sein Bedauern aus und entschuldigte sich, woraufhin die bilateralen Beziehungen wiederhergestellt wurden.

"Syrien ist der erste Konflikt, an dem die russische Militärmacht unter modernen Bedingungen aktiv beteiligt war. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde klar, dass es nur noch eine große Supermacht gab. Und diese Supermacht kam zum Schluss, dass wenn man einen riesigen Hammer hat, jedes Problem ein Nagel sein muss. Aber dann stellte sich heraus, dass auch andere Länder solche Hämmer besitzen können, wenn auch kleinere oder anders geformte. Es ist wichtig, die Situationen in Jugoslawien, Syrien und in der Ukraine zu vergleichen und zu analysieren, um sicherzustellen, dass in Zukunft keine Fehler gemacht werden, die zur Verwendung solcher Hämmer führen könnten", sagte Dmitri Stefanowitsch zu RT, seines Zeichens Forscher am Zentrum für internationale Sicherheit am Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen.

Stefanowitsch stellte fest, dass die Widerstandsfähigkeit der syrischen Regierung von den westlichen Ländern zunächst unterschätzt wurde. Es ist jedoch möglich, das Überleben der Regierung von Baschar al-Assad auf die Situation in der Ukraine im Jahr 2022 zu projizieren.

"Die Auswirkungen der russischen Aktionen in Syrien sind offensichtlich. Man vergleiche einfach, was vor dem Einsatz russischer Truppen passierte und was danach passierte. Aber es scheint, dass eine wichtige Schlussfolgerung nicht gezogen wurde. Wenn eine Regierung selbst in einer sehr schwierigen Situation entschlossen und resolut genug ist, wird der Staat möglicherweise nicht zusammenbrechen. Die Ukraine befindet sich heute, relativ gesehen, in derselben Situation wie damals Syrien. Obwohl sie schwere Schläge einstecken musste, ist die ukrainische Regierung stabil geblieben und hat es geschafft, dank ernsthafter externer Unterstützung sich zusammenzuhalten. Wir werden die Gründe dafür noch lange untersuchen müssen", sagte er.

Erfahrung ist relativ

Insgesamt dienten 63.000 russische Soldaten in Syrien, darunter 25.000 Offiziere und mehr als 400 Generäle. Eine Quelle von RT, die nahe am russischen Verteidigungsministerium steht, stellte fest, dass in russischen Militärkreisen die Meinung vertreten wird, dass Russland durch die Operation in Syrien wertvolle Kampferfahrung sammeln konnte. Im Jahr 2022, nachdem eine Reihe von Problemen der russischen Armee in der Ukraine festgestellt wurden, kann diese Ansicht jedoch als sehr einseitig betrachtet werden. Nicht wenige Experten glauben, dass der syrische Feldzug die Kommandeure tatsächlich etwas übermütig gemacht hat und sie vergessen ließ, dass der Feind in Syrien keine Luftwaffe, keine Luftverteidigung, keine Langstreckenartillerie und keine gepanzerten mechanisierten Truppen hatte.

Stefanowitsch sagte gegenüber RT, dass die im Syrienfeldzug gesammelten Erfahrungen die Entscheidung, die Militäroperation in der Ukraine zu starten, sicherlich beeinflusst haben und auch die Art und Weise bestimmten, wie sie zu Beginn angegangen wurde.

"Vielleicht gab es die Hoffnung, dass dieses 'syrische Format' in der Ukraine mit begrenzten Kräften und einem Schwerpunkt auf die Luftwaffe umgesetzt werden könnte. Aber die Praxis hat gezeigt, dass nicht alles reibungslos funktioniert. Der Gegner in der Ukraine stellte sich als ein völlig anderer heraus. Natürlich bleiben einige Vorteile nach wie vor bestehen. Zum Beispiel hat die russische Armee in Syrien gelernt, aktiv Drohnen einzusetzen. Diese in Syrien erworbenen Fähigkeiten werden jetzt auf dem ukrainischen Schauplatz angewendet", sagte er und fügte hinzu, dass Russland es in der Ukraine mit einem heftig umkämpften Umfeld zu tun habe – in einer Situation, in der der Feind sehr aktiven Widerstand leistet.

"Natürlich war Syrien für die russische Armee kein Spaziergang, aber die Terroristen waren keine reguläre Armee mit einem Nationalstaat und breiter ausländischer Unterstützung im Rücken. Russland befindet sich jetzt in einem Konflikt mit einer großen, mobilisierten Nation. Außerdem wird dieser Staat von der gesamten Geheimdienst-, Logistik- und Informationsinfrastruktur der NATO unterstützt, die hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten kommt. Das macht es unmöglich, dieselben Methoden anzuwenden, die man in Syrien entwickelt hat. Im Allgemeinen sehen wir, dass sobald russische Kampfjets starten oder russische Raketen zünden, diese Informationen umgehend an die Ukrainer weitergeleitet werden, die dann entweder einen Hinterhalt vorbereiten oder ihre Ausrüstung verschieben, um dem Angriff auszuweichen. Natürlich trifft immer auch etwas sein Ziel, aber die Luftangriffe sind nicht so effektiv oder effizient wie früher in Syrien. Gleichzeitig sind die Erfahrungen einzelner Einheiten und privater Militärunternehmen aus Syrien relevanter, wenn es darum geht, Siedlungen zu stürmen, obwohl dies im Falle der Ukraine wesentlich schwieriger ist", kam Stefanowitsch zum Schluss.

Übersetzt aus dem Englischen.

Maxim Hwatkow ist ein russischer Journalist, der sich auf internationale Sicherheit, Chinas Politik und Mechanismen der Soft-Power konzentriert.

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