Nahost

Israel steckt hinter Drohnenangriff auf Militäranlage in Iran – Ukraine zeigt sich zufrieden

Israel soll hinter den Angriffen auf eine Militäranlage in Iran gesteckt haben. Kiew stellte eine Verbindung zu dem Ukraine-Krieg her, bei der Russland mutmaßlich iranische Waffen einsetzt. Ein Beamter in Teheran drohte Kiew mit "der zerstörerischen Kraft iranischer Drohnen".
Israel steckt hinter Drohnenangriff auf Militäranlage in Iran – Ukraine zeigt sich zufrieden© Screenshot - Twitter

Israel habe hinter dem jüngsten Drohnenangriff auf eine Militäranlage in der iranischen Stadt Isfahan gesteckt, behauptete das Wall Street Journal unter Berufung auf "mit der Operation" vertrauten Personen am Sonntag. Das Land habe in der Nacht zum Sonntag mittels Selbstmorddrohnen erfolgreich "eine Fabrik für fortschrittliche Waffensysteme" in der iranischen Stadt Isfahan angegriffen und dabei Schäden in der Anlage verursacht, so WSJ.

Iran wehrte in der Nacht zu Sonntag nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf eine Militäranlage nördlich von Isfahan ab. Eine der Drohnen wurde laut iranischen Medien von der Luftabwehr zerstört, während zwei andere explodiert seien. Durch den Angriff wurden den Angaben zufolge geringfügige Schäden am Dach eines Gebäudes verursacht. Der iranischen Agentur IRNA zufolge soll es sich bei den Drohnen um Quadrocopter gehandelt haben, also mit vier Rotoren ausgestattete Drohnen. Das nach der Abwehr des Angriffs am wenigsten beschädigte Fluggerät sei Sicherheitskräften übergeben worden.

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian bezeichnete die Angriffe als "feige" und zugleich "lächerlich". Derartige Angriffe unterminierten weder die militärischen noch die nuklearen Errungenschaften des Landes, sagte er laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Bislang gab es aus Teheran jedoch keine Angaben zu den Verantwortlichen des Angriffs. Das israelische Militär lehnte es ab, sich zu dem Vorfall zu äußern. Es wäre der erste Angriff unter der radikal rechtsgerichteten Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu, die derzeit zuhause mit einer neuen Anschlagsserie durch Palästinenser und Massenprotesten gegen seine Justizreform konfrontiert ist. Iran und Israel befinden sich seit Langem in einem Schattenkrieg, der auch verdeckte Angriffe auf iranische Militär- und Nuklearanlagen umfasst.

Zugleich kam es im Nordwesten Irans am Samstag zu einem Großbrand bei einer ölverarbeitenden Fabrikanlage. Dutzende Feuerwehrleute bekämpften in der Nacht unweit der Provinzhauptstadt Tabris den Brand. Zu den Hintergründen wie auch zur Ursache des Feuers in der Motorenölfabrik gab es zunächst keine Angaben.

Die Vorfälle geschahen inmitten verschärfter regionaler und internationaler Spannungen zwischen Iran und dem Westen. Solche Angriffe werden mit dem Atomdeal und seit Kurzem auch mit mutmaßlichen Waffenlieferungen Irans an Russland in Zusammenhang gebracht. Die US-Regierung hat nun ein militärisches Vorgehen nicht ausgeschlossen, um Iran davon abzuhalten, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Sonntag dem saudischen Sender Al Arabiya, alle Optionen seien auf dem Tisch. Das Pentagon hat allerdings bestritten, dass US-Truppen in den Drohnenangriff auf die Militäranlage in Iran involviert waren.

Mit Schadenfreude twitterte der ukrainische Präsidentenberater Michail Podoljak: "Explosive Nacht in Iran – Drohnen- und Raketenproduktion, Ölraffinerien. Haben euch gewarnt." Podoljak hatte unlängst die westlichen Länder dazu aufgerufen, iranische Waffenfabriken ins Visier zu nehmen. Denn Teheran solle Waffen an Russland liefern. Als Reaktion drohte ein enger Berater des iranischen Außenministers Kiew mit der "zerstörerischen Kraft iranischer Drohnen".

Die Regierung in Teheran hat ein Expertenteam in die Stadt Isfahan geschickt, um die Hintergründe der Drohnenangriffe zu untersuchen.

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