International

Chef des italienischen Unternehmerverbandes: Wir werden Russland nicht verlassen

Die in Russland tätigen italienischen Unternehmen wollen einen so attraktiven Markt trotz des enormen Drucks vonseiten der westlichen Politik nicht verlassen. Dies erklärte Chef des italienischen Unternehmerverbandes GIM-Unimpresa in Russland, Vittorio Torrembini, gegenüber RIA Nowosti.
Chef des italienischen Unternehmerverbandes: Wir werden Russland nicht verlassenQuelle: Sputnik © PAWEL LISIZYN

Die italienischen Unternehmen werden Russland trotz des westlichen Drucks nicht verlassen. Dies erklärte Vittorio Torrembini, der Präsident des italienischen Unternehmerverbands GIM-Unimpresa in Russland, gegenüber der Agentur RIA Nowosti. Die aktuelle Situation sei psychologisch schwierig, betonte er.

Fast jeden Tag werde auf die Firmen von verschiedenen Seiten her Druck gemacht – vonseiten italienischer sowie westlicher Politiker, aber auch von italienischen Medien. Auch Kollegen aus Frankreich, Deutschland, den USA und weiteren Ländern riefen ihn regelmäßig an und fragten, wieso er Russland immer noch nicht verlassen und was er dort verloren habe, so Torrembini. Hierbei führte er aus:

"Es ist für uns unangenehm, solche Dinge zu hören. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die italienische Geschäftswelt tief in die russische Wirtschaft eingeflochten, sie hat Milliarden Euro darin investiert, Dutzende von Unternehmen haben hier Betriebe eröffnet. Wir werden einen so attraktiven Markt nicht verlassen."

Je größer der Druck jetzt sei, desto stärker werde man, sagte Torrembini. Und weiter:

"So seltsam es auch erscheinen mag, Italiener und Russen sind sich sehr ähnlich. Wir sind so lange ruhig und entspannt, bis es, wie man sagt, ernst wird. Aber sobald das passiert, sobald die Gefahr kommt, konzentrieren wir uns, wir werden entschlossen und standhaft."

Bereits zuvor hatte der Chef von GIM-Unimpresa erklärt, italienische Unternehmen würden in Russland bleiben, auch wenn sie mit enormen Schwierigkeiten bei ihren Aktivitäten konfrontiert sind. Bis auf Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor seien alle Firmen geblieben, sagte Torrembini Ende April während einer Industrieausstellung in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Einige hätten zwar die Zahl ihrer Mitarbeiter reduziert, aber niemand habe sich aus Russland zurückgezogen. Er fügte hinzu:

"Russland ist ein großer Markt, er hat geopolitische und geoökonomische Bedeutung. Das ist nicht Nepal, das ist Russland."

Nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow haben nur 120 von 1.404 ausländischen Firmen den russischen Markt nach dem Beginn der Militäroperation in der Ukraine verlassen.

Aber selbst diejenigen, die den Rückzug angekündigt hätten, würden im Stillen die Bedingungen für eine Rückkehr sondieren und "keine Brücken hinter sich abbrechen", betonte er. Alles sei viel besser, als man es sich im kollektiven Westen vorzustellen versuche, so Peskow.

Mehr zum Thema - Medien: Ungarn und Griechenland blockieren neues Sanktionspaket gegen Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.